Heulage

Das sollten Sie zu Gärheu wissen

Heulage, auch Gärheu genannt, ist für manche Landwirte eine interessante Alternative zu Silage oder klassischem Heu. Diese Form des Futters wird insbesondere in der Pferdehaltung gerne genutzt, eignet sich aber ebenfalls für Wild oder kleine Wiederkäuer wie Schafe und Ziegen. Die Herstellung ist komplex: Es kommt sowohl auf den Zeitpunkt des Mähens als auch auf das korrekte luftdichte Pressen und Wickeln an. Nur so wird die Heulage durch den Gärprozess haltbar und verfügt über eine ausreichend hohe Qualität.

 

Die richtige Herstellung von Heulage

Die Produktion qualitativ hochwertiger Heulage kann definitiv eine Herausforderung darstellen. Sie darf keinesfalls unterschätzt werden. Man sollte sich erst dann an der Herstellung versuchen, wenn man sich bei der normalen Silage bereits sicher fühlt. Heulage unterscheidet sich von Silofutter durch den höheren Gehalt an Trockenmasse (TM, Trockenmasse = Frischsubstanz - Wassergehalt). Dieser liegt grundsätzlich über 50 %, bei der klassischen Silage nur zwischen 30 - 40 %. Ist der TM-Anteil zu hoch, das heißt bei über 70 %, ist die Heulage kaum mehr silierfähig: Es kommt zur Schimmelbildung. Dieser ist vor allem für empfindliche Pferdemägen wahres Gift.

 

Der Zeitpunkt des Mähens ist ein wesentlicher Faktor

Ein Pferd zum Beispiel benötigt Struktur im Futter. Der erste Schnitt enthält besonders viele Stängel, der zweite eignet sich aber aufgrund des höheren Anteils an Blattmaterial besser. Zu beachten ist außerdem, dass rechtzeitig gemäht wird.

Zu stängelreiches und spät gemähtes Futter ist für Heulage eher nicht geeignet, da die groben Stängelteile einen luftdichten Zustand im Gärheuballen nicht zulassen. Spätestens wenn der Heulageballen beschädigt oder geöffnet wird, strömt Sauerstoff in die Hohlräume und verdrängt dadurch Kohlendioxid. So wird das Entstehen schädlicher Bakterien und Hefen begünstigt, die durch die Verstoffwechselung der enthaltenen Milchsäure zu einem Anstieg des pH-Wertes führen. Schimmelbildung ist die Folge und auch die Nacherwärmung wird während dieses Prozesses zum Problem. Beides hat negativen Einfluss auf die Darmflora von einem Pferd. Der ideale pH-Wert von hochwertigem Gärheu liegt zwischen 4, 5 und 5, 5.

 

Korrektes Pressen und Wickeln von Heulage

Nach dem Mähen sollte das Mähgut ausreichend lange angewelkt werden, bis der gewünschte Gehalt an Trockenmasse erreicht ist. Passen Sie während des Schwadens auf, dass keine Erde untergemischt wird.

Nun geht es an das Pressen der Heulageballen. Achten Sie hier auf eine besonders hohe Verdichtung durch die Rundballenpresse – umso luftdichter gepresst wird, umso besser. Im Anschluss sollten Sie so schnell wie möglich die Ballen mit Folie umwickeln – am besten mit 6 - 8 Lagen. Nach dem Pressen dürfen maximal 1 - 2 Stunden vergangen sein. Kombigeräte bieten hier einen zeitlichen Vorteil, da zwei Arbeitsschritte in einem erledigt werden können.

 

Gärheu als beliebtes Futtermittel für Pferde

Bei der Produktion von Heulage wird häufig auf Raygrasbestände zurückgegriffen. Auch als Weidelgras bekannt, überzeugt es durch hervorragende Trittfestigkeit, schnellem Wachstum und hohen Erträgen. Zudem ist es besonders schmackhaft, was es für die Fütterung zusätzlich attraktiv macht. Das Gras ist sehr gut verträglich und erreicht in Kombination mit dem Heulageverfahren niedrige Fruktangehalte. Dies ist gerade für die Pferdefütterung von Bedeutung. Der Verdauungstrakt von Pferden ist empfindlich. Zu viel Fruktan wird im Dünndarm nicht ordentlich verdaut, Kotwasser und Magenprobleme sind die Folge. Bei Tieren, die besonders anfällig für Hufrehe sind, kann im schlimmsten Fall ein Reheschub ausgelöst werden.

 

Warum Heulage eine gute Alternative zu Heu darstellt

Bei Verwendung des richtigen Saatguts und der korrekten Herstellung ist Gärheu nicht nur aufgrund des niedrigen Fruktangehalts für die Fütterung von Pferden eine ideale Wahl. Vor allem Pferde mit Atemwegserkrankungen und Allergien profitieren von dessen Gabe. Achtung: Nach dem Öffnen muss der Ballen schnellstmöglich verfüttert werden, da dieser durch das Einfließen von Sauerstoff rasch verderben kann.

Staubiges, schimmeliges Futter ist Gift für die empfindlichen Pferdelungen. Luftdicht gepresste und gewickelte Heulage liegt hier klar im Vorteil. Sie ist staubarm und im Gegensatz zu klassischer Silage mild im Geschmack. Diese gärt nämlich im Darm vom Pferd weiter und ist zudem säuerlich. Dadurch wird sie von den Tieren nicht gerne angenommen. Zudem ist der Proteingehalt in Silage viel zu hoch, was insbesondere bei übergewichtigen oder Rehe-anfälligen Pferden schwerwiegende Probleme nach sich ziehen kann.

Grundsätzlich ist Raufutter hoher Qualität einer der wichtigsten Bestandteile in der Fütterung von Pferden. Da aus gesundheitlichen Gründen bei manchen Tieren allerdings auf die Gabe von Heu verzichtet werden muss, stellt Heulage eine ideale Alternative dar.

 

So erkennen Sie hochwertige Heulage für Pferde

Trotz jahrelanger Erfahrung weiß man erst im Moment des Ballen-Öffnens, ob die Produktion der Heulage auch wirklich gelungen ist. Vor allem bei der Pferdefütterung sollte das Gärheu geprüft werden, um die empfindliche Darmflora nicht zu belasten.

 

Anhand dieser Faktoren erkennen Sie hochwertige Heulage:

  • Geruch: mild, aromatisch

  • Farbe: grünlich

  • Struktur: weicher Griff, erkennbarer Anteil an Blättern und Stängeln (hier nicht zu viele)

Ist der Geruch fad oder sogar muffig, ist die Qualität nicht ausreichend. Eine bräunliche, schwarze oder rote Färbung ist diesbezüglich ein weiteres Merkmal. Sind schimmelige Stellen zu erkennen, ist ebenfalls der ganze Ballen verdorben. Verfüttern Sie diesen also auf keinen Fall an Pferde oder andere Tiere, denn hier haben Hefen und Bakterien ganze Arbeit geleistet! Eine durch Botulismus ausgelöste Vergiftung ist zum Beispiel sehr gefährlich und kann im schlimmsten Fall zum Tod führen.

 

Grundsätzlich gilt also folgendes:

  • Pferde benötigen gutes Raufutter, Gras alleine ist absolut nicht ausreichend für die Verdauung und Gesunderhaltung der Tiere.

  • Im Winter oder bei einem Pferd mit Atemwegserkrankung ist Gärheu eine hervorragende Alternative.

  • Füttern Sie keine Silage, diese ist zu sauer und proteinreich.

  • Heulage sollte luftdicht abgeschlossen sein, damit Bakterien, Hefen und Schimmelpilze keine Chance haben.

Wenn Sie unsere Tipps beachten und gewissenhaft bei der Herstellung vorgehen, kann die Heulagefütterung für Pferde eine sehr gute Alternative zu klassischem Heu darstellen und sogar zur Gesunderhaltung von Tieren mit Lungenerkrankungen beitragen.

 

G-1 F125 Kombi – die zuverlässige Maschine für die Heulageerzeugung

Ein perfekter Partner für die Erzeugung von Heulage und Silage ist die Press-Wickelkombination G-1 F125 Kombi von Göweil. Hier werden Pressen und Wickeln in einer Maschine kombiniert. Dies bringt den Vorteil, dass gepresste Ballen sofort gewickelt werden können und eine Luftzufuhr somit auf das Minimum reduziert wird.

Das Schneidewerk der Presse mit seinen 30 zweischneidigen Wendemessern sorgt für beste Schnittqualität und trägt zur optimalen Futterverdichtung bei. Zusätzlich wird bei der G-1 F125 Kombi serienmäßig die Mantelfolienbindung angeboten.

Gerade durch die Verwendung dieser Mantelfolie sind die gebundenen Ballen noch einmal wesentlich kompakter und dichter als ein mit Netz gebundener Ballen (ca. 5 - 7 cm weniger Durchmesser bzw. rund 126 Liter weniger Luft pro Ballen). Durch den besseren Luftausschluss kann vor allem Schimmelbildung vermieden werden. Außerdem bieten die zusätzlichen Folienlagen einen besseren Schutz vor Beschädigungen beim Transportieren.

 

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