GÖWEIL-Qualität bestätigt

Technik, die hält, was sie verspricht

Der Praxistest der Maschinen wurde auf dieser Wiese durchgeführt.

GÖWEIL-Qualität bestätigt

Technik, die hält, was sie verspricht

Im Sommer 2024 testete das Team von Josephinum Research Wieselburg sowohl die G-1 F125 Kombi als auch die VARIO-Master V140 intensiv - praxisnah, detailliert und mit wissenschaftlicher Präzision.

Das Ergebnis: Die Erwartungen wurden nicht nur erfüllt, sondern klar übertroffen!

Josephinum Research Wieselburg:

 

Das Josephinum Research in Wieselburg ist eine zentrale Forschungseinrichtung für Agrartechnik. Der Fokus liegt auf Precision Farming, Digitalisierung und moderner Messtechnik. Als Teil der HBLFA Francisco Josephinum verbindet es Forschung und Praxis zur Weiterentwicklung der Landwirtschaft.

Vorbereitung und Erntebedingungen:

Die Erntevorbereitung beginnt mit der Mahd am 8. Juli, unterstützt durch den Einsatz eines Mähaufbereiters, um den Trocknungsverlauf zu optimieren. Am darauffolgenden Vormittag, dem 9. Juli, erfolgt das Zetten. Das Schwaden wird mittels Vierkreiselschwader durchgeführt, was eine Schwadbreite von 130 cm ergibt. Die mittlere Schwadmasse beträgt dabei 2,1 kg TM/m.

Pressversuch: Durchführung und Materialeigenschaften

Die Pressung des Luzernegrases mit hohem Luzerneanteil (3. Aufwuchs) findet am 9. Juli nachmittags statt. Das Material weist im Durchschnitt einen TM-Gehalt von 48,6 % und einen Rohfasergehalt von 32,7% je kg TM auf – Werte, die typischerweise für sperriges Pressgut stehen. Abhängig vom eingesetzten Messersatz gilt:

  • Halber Messersatz: 70 mm Messerabstand
  • Voller Messersatz: 35 mm Messerabstand

Zur Ballenbindung kommen vier Lagen Netz bzw. Mantelfolie (0,016 mm) und sechs Lagen Wickelfolie (0,025 mm) zum Einsatz.

Testvarianten G-1 F125 Kombi

Vier unterschiedliche Varianten werden im Test miteinander verglichen:

  • V1: Halber Messersatz, Netzbindung, 7 km/h
  • V2: Voller Messersatz, Netzbindung, 7 km/h
  • V3: Voller Messersatz, Mantelfolie, 7 km/h
  • V4: Voller Messersatz, Mantelfolie, 10 km/h

G-1 F125 Kombi - Ergebnisse im Überblick

Ballendichte und Futterqualität:

Trotz hoher Trockenmasse und Rohfasergehalte werden Ballendichten von 177 bis 185 kg TM/m³ erzielt – ein Plus von bis zu 13 % gegenüber dem österreichischen Durchschnitt (164 kg TM/m³). Diese hohe Verdichtung sorgt für optimale Silierbedingungen, minimiert Nährstoffverluste und dämmt Fehlgärungen auf ein Minimum ein. Die Buttersäuregehalte liegen mit 1,8 g/kg TM deutlich unter dem Richtwert der ÖAG (< 3 g/kg TM), ein klares Indiz für eine hervorragende Silagequalität.

 

Verarbeitungsleistung:

Der gemessene Massenstrom reicht – abhängig von der Variante – von 13 t TM/h bis 20,5 t TM/h. Selbst bei erhöhter Geschwindigkeit von 10 km/h kann die Ballendichte gehalten werden. Ein hoher Massenstrom bildet die Grundlage für eine hohe Flächenleistung. Unter günstigen Bedingungen können auch bei vollem Messersatz Bergeleistungen von bis zu 14 t TM/h bei hoher Ballendichte erreicht werden. Die potenzielle Flächenleistung liegt somit bei fast 5 ha/h (bei 3 t TM/ha) – ein Wert, der leistungsfähige Kurzschnittladewagen übertrifft und den selbst gut organisierte Häckslerketten nur schwer erreichen (hier sind mindestens 14 t Walzgewicht notwendig).

 

Antriebs- und Energiebedarf

Der durchschnittliche Leistungsbedarf an der Zapfwelle bewegt sich zwischen 29 und 48 kW, mit Maximalwerten von 66 bis 102 kW. Die Leerlaufleistung liegt bei lediglich 2,4 kW, deutlich unter variablen Pressen bei ähnlichen Bedingungen (Ø 5,64 kW), was auf einen besonders energieeffizienten Antrieb hinweist.

Der spezifische Energieverbrauch während des Pressvorgangs liegt mit 2,21 bis 2,77 kWh/t TM auf einem sehr niedrigen Niveau. Variante 4 (10 km/h & 30 Messer) zeigt sich trotz vollem Messersatz und hohem Massenstrom mit 2,33 kWh/t TM als äußerst effizient. Bei einem ähnlichen Vergleich mit variablen Rundballenpressen liegt der Wert mit ⌀ 2,65 kWh/t TM höher.
(kWh/t TM = notwendiger Energiebedarf zur Verdichtung einer Tonne Trockenmasse)

Weniger Ballen bei gleicher Futtermenge bedeuten Einsparungen bei Folie, Netz, Arbeitszeit, Treibstoff und Lagerplatz. Eine hohe Ballendichte steigert damit nicht nur die Wirtschaftlichkeit, sondern schont auch die Umwelt.

VARIO-Master V140 im Vergleich – Häckselgut auf höchstem Niveau

Versuchsrahmen

Parallel zum G-1-Test werden zwei weitere Varianten mit der VARIO-Master getestet – basierend auf identischem Luzernegras und denselben Erntebedingungen:

  • V5: Häckselgut (4 mm), Mantelfolie

  • V6: Häckselgut (4 mm), Netzbindung

 

Ballendichte und Futterqualität

Beide Varianten erreichen eine außergewöhnlich hohe Verdichtung:

  • V5 (Mantelfolie): > 264 kg TM/m³

  • V6 (Netzbindung): ~ 259 kg TM/m³

Trotz des sperrigen Ausgangsmaterials mit hohem Trockenmasse- und Rohfaseranteil wird ein Verdichtungsniveau deutlich über dem Durchschnitt von Fahrsilos (197 kg TM/m³) erzielt. Zwar liegt die theoretische Schnittlänge bei 4 mm, doch die Schnittlängenanalyse zeigt, dass nur 45 % der Partikel unter 10 mm lang sind. Ein Hinweis darauf, dass die tatsächliche Schnittlänge von der Theorie abweicht, was unter Praxisbedingungen jedoch völlig üblich ist.

Die extrem niedrigen Buttersäuregehalte von nur 0,1 g/kg TM (teilweise sogar unter der Nachweisgrenze) belegen hervorragende Gärverhältnisse. Damit wird das Ziel einer optimalen Silagequalität mit maximaler Lagerfähigkeit voll erreicht.

 

Weitere Vorteile des Häckselguts

Die hohe Ballendichte bringt nicht nur Ressourceneinsparungen bei Folie, Netz, Arbeitszeit und Lagerfläche, sondern steigert auch die Effizienz im Fütterungsprozess:

  • Verbesserte Ballenauflösung

  • Höhere Futteraufnahme und Verdaulichkeit

  • Direkte Steigerung der Wirtschaftlichkeit in der gesamten Produktionskette

Fazit

Die Ergebnisse aus dem kombinierten Praxistest zeigen:
Sowohl die G-1 F125 Kombi als auch die VARIO-Master V140 liefern erstklassige Ergebnisse in Pressdichte, Futterqualität und Energieeffizienz – bei unterschiedlichen Einsatzszenarien. Besonders bei der Verarbeitung von Häckselgut punktet die VARIO-Master mit einer Verdichtung, die sogar Fahrsilowerte weit übertrifft.

GÖWEIL-Technik überzeugt – leistungsstark, effizient und wirtschaftlich.

 

 


 

Fotoquellen:

© Josephinum Research Wieselburg, 2024: Untersuchungen an Press-Wickel-Kombinationen

© Galler J., 2011: Silagebereitung von A bis Z Grundlagen

© Resch R., 2025: Gras- und Maissilagen am Qualitätsprüfstand

© Handler F., Nadlinger M., Rechberger C., Pöllinger A., Paar J., 2021: Rundballenpressen im Vergleich, Schweizer Landtechnik, Ausgabe 4/2021